Sommerwanderfahrt auf Mecklenburger Gewässern

by Florian (Teamleiter Jugend)

27. Juli bis 10. August 2008

27.07.2008 Elmshorn – Rheinsberg

7:20

Der Tag begann, ich wurde mit liebevollen Sturmklingeln von Lea geweckt. Dann hieß es Anziehen, Zähne Putzen, ab zum Bahnhof. 7:45

Fuhr die Bahn ab in Richtung Hamburger Hauptbahnhof 8:13

Ankunft in Hamburg, 5 Minuten Aufenthalt. In dieser Zeit sammelten wir Steffi aufn Bahnhof ein. 8:18

Haben wir die Bahn nach Schwerin genommen. Wir sind in so einem Metronom gefahren, und alle wollten oben sitzen. Als wir eingesehen hatten, dass wir oben keine 15 freien aneinanderhängenden Plätze finden würden, haben wir uns unten hin gesetzt, wo dann alle anfingen zu schlafen und sich die Aussicht, die wir oben gehabt hätten, sowieso nicht gelohnt hätte. Irgendwann

Kurz nachdem ich eingeschlafen bin, sind wir in Schwerin angekommen. Beim Hinunterschreiten der Schweriner Bahnhofstreppen habe ich genau den Subways Geruch gerochen und anschließend, als wir die Treppe hinunter gelatscht sind, offenbarte sich meine Vermutung und uns lag ein Subways zu Füßen … oder wir ihm?! Nach der Stärkung (Frühstück) bei Subways kam dann auch schon unsere Bahn! Zur gleichen Zeit (Irgendwann)

Erlebten Henning, Lukas und Nils einen spektakulären Motorrad Unfall. Bei diesem Unfall kam Gott sei dank keiner zu Schaden, außer das Motorrad und die goldbesetzte Rolex, die der Motorradfahrer noch vor seinem Unfall um sein Handgelenk trug. Nachdem Lukas, Nils und Henning noch verzweifelt die Rolex gesucht haben, fuhren auch sie weiter zu unserem Ziel (Mit HÄNGER) 9:15

Ankunft in Neustadt an der Dosse. Von dort aus sind wir gefühlte 5 Kilometer zur Bushaltestelle gelaufen. Da hatten wir aber auch eine Stunde Aufenthalt und haben in so einem abgelegenen Waldrand gepicknickt. 10:15 oder so

Sind wir dann mit dem Bus nach Neuropipen gefahren. Am Ende der Fahrt ist uns dann aufgefallen das wir schwarz gefahren sind … aber das war dem Busfahrer egal. Dort hatten wir wieder 30 Minuten Aufenthalt. Diese Zeit haben wir sinnvoll genutzt mit sinnlosen Rumligen auf irgendeiner Wiese und Eis holen bei der Tankstelle. (gefühlte unvorstellbare 30°C im Schatten !!!) Dann

Ankunft in Rheinsberg. Wir mussten zu Fuß zum Ruderclub laufen. Beim Ruderclub haben wir dann die Boote geriggert und die Zelte aufgebaut und waren natürlich baden in dem schönen See!!! Anschließend haben wir den Abend mit Vorfreude auf die nächsten 2 (für Henning und auch andere nur 1) Wochen den Abend gemütlich und mit voller Unwissen über den Standort des Mondes ausklingen lassen. (und der Mond war nicht nur an dem Abend weg ?!)

Kim Kruse

28.07.2008 Rheinsberg – Mirow

An unserem ersten Rudertag ging es von Rheinsberg nach Mirow. Am Morgen waren Björn und ich die Frühaufsteher und auch gleich die schlechte Laune Verbreiter, da wir die Anderen für eine Wanderfahrt und für die Ferien sowieso viel zu früh weckten. Wir machten uns auch gleich darauf auf den Weg zum Bäcker. Irgendwie mussten wir die Stimmung ja wieder heben. Nachdem wir uns ausgiebig mit Brötchen und Müsli gestärkt hatten, machten wir uns an die Sicherung der Tagesverpflegung und räumten den Platz auf. Schließlich konnten wir los rudern. Es ging über den Reinsbergersee zum Mössensee. Dort erwartete uns ein Naturcampingplatz, was auch immer dies heißen mag. Unsere Mittagspause verbrachten wir in einer geschützten Bucht in der nähe von Mirow, unserem Ziel. Dort haben wir bei herrlichem Wetter erst mal ausgiebig gebadet. Irgendwann trafen auch die restlichen Boote ein, allerdings wollten diese nicht erst anhalten, sondern gleich weiter zur Schleuse. Als wir auf dem Naturcampingplatz ankamen, der wirklich in der Walla-Pampa und mitten in einem Wald lag, wurden die Zelte errichtet und das Abendessen zubereitet. Manche gingen noch einmal baden, wobei Henning allerdings die Erfahrung machen musste, dass Wespen nicht sehr lecker sind und auch ziemlich wehtun, wenn sie in den Hals stechen. Also war ein Besuch beim Platzwart angesagt, wo eine Frau wie in der Filmszene mit den Worten, “Lasst mich durch ich bin Arzt”, auf uns zu lief und Henning war für den Rest des Abends nicht mehr anwesend, da er über all, wo er saß, gleich das Schlafen anfing. Interessant, dass sie ihre ganze “Praxis” mit in den Urlaub nimmt. Doch irgendwann ging auch dieser Tag zu Ende und wir verschwanden alle in unsere Zelte.

Eike Schweiger

29.07.2008 Spezial-Bericht über die Müritz-Querung der Ilmenau

Hiermit soll eine einzigartige Etappe eines Bootes der Sommerwanderfahrt festgehalten werden, auf dass sie uns und der Nachwelt noch lange erhalten bleibe.

Aenne, ursprünglich in den Vierer eingeteilt, entschloss sich nichtsahnend die anstehende Etappe zusammen mit Steffi, Levke und Nils als Kielschwein in der Ilmenau zu bestreiten. Dies führte dazu, dass immer zwei von uns Pause machen konnten und wir uns die mehr als 40 km gut einteilen konnten. Trotzdem verleiteten das gute Wetter und die malerische Seenlandschaft zum ausgiebigen Gammeln und Sonnenbaden. Das Unheil begann nach der ersten Schleuse, als sich die Elveshörn für sage und schreibe 15 km (!) einen Schlepper organisierte. Auch die Oste bestach dann noch einen Motorbootfahrer mit Wassermelone, so dass wir als einzige auf die Muskelkraft vertrauen mussten. Die Stimmung war trotzdem gut, bis wir auf einem Wasserwanderrastplatz das erste Mal auf die Uhr schauten und es uns traf. Nils: “Es ist 15.30 Uhr, noch 30 km, KEIN PROBLEM!!!” Trotzdem war kein Schlepper in Sicht! Als wir endlich an der Müritz angekommen waren, standen uns noch 20 km bevor, anstrengende wie sich nachher herausstellte. Wir hatten die Wahl: unter Land: 5 km mehr oder auf direktem Weg bei 3-4 Windstärken. Wir sahen uns als tapfere und wetterfeste Norddeutsche und wählten den kürzeren Weg. Die Stimmung war fulminant, wohl auch weil unser Motivator Nils fröhlich Lieder anstimmte. Jede Welle wurde besungen, wohl auch weil sie sich jedes Mal bei Aenne brachen und unsere Bugfrau Levke des Öfteren “aus Versehen” mit den Blättern spritzte. Nils, auf dem Heckkasten sitzend, fühlte sich bei dem Wellengang wir ein “Affe auf dem Schleifstein”. Doch nach unserem Schichtwechsel frischte es auf und die Wellen wurden nur noch akzeptiert. Wir kämpften uns von Boje zu Boje, während eine gewisse Steuerbordboje eine halbe Ewigkeit lang einfach nicht von unserer Seite weichen wollte. Völlig erschöpft kamen wir noch vor Sonnenuntergang (!) an unserem Schlafplatz an, bemerkenswerter Weise zur selben Zeit wie die anderen Boote.

Vielen Dank an Steffi, Nils und Levke für diesen unvergesslichen Tag, der mir deutlich gezeigt hat, wie wetterfest unsere Boote sind und wie viel man mit Gruppenzusammenhalt und guter Laune bewirken kann!

Aenne Thormählen

30.07.2008 Waren – Zislow

Für diesen Tag wurde leider kein Fahrtenbericht erstellt.

31.07.2008 Zislow – Lübz

“Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land zum Durchatmen und Auftanken, ein Land zum Leben und Erleben, zum Abschalten und Durchstarten.

Mehr als 2.000 Seen und rund 1.700 Kilometer Küstenlinie: Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land des Wassers. Dieser Reichtum vereint sich mit sanften Hügeln und ausgedehnten Feldern und Wäldern zu einer einzigartigen Landschaft, die Einheimische und Urlauber gleichermaßen lieben.”

Wir starteten einen weiteren Tag im Urlaubsparadies Mecklenburg-Vorpommern bei strahlendem Sonnenschein. “Wasserwandern ist eine Form des umweltschonenden sanften Tourismus” und so gleiteten wir über den Plauer See in Richtung Kanal.
Björn, Obmann der Oste, wies uns permanent auf die Gefahr hin, dass der Zweier durchaus kentern kann und versuchte dies zur Belustigung der Mannschaft stets zu beweisen.

“Wasserwandern ist keineswegs nur ein Sport für Einzelgänger” und somit trafen wir uns alle auf einem Wasserwanderrastplatz, um uns gemeinsam “im Einklang mit der Natur aktiv vom Alltag zu erholen”. Dabei genossen wir im Schatten eines sehr dünnen Baumes ein spendiertes Eis, das wir mit vollem Körpereinsatz gegen Wespen verteidigen mussten. Jede 10 min. rückten wir ein Stück weiter, um dem Minischatten zu folgen.

Abends kamen wir in der Stadt Lübz an. “Als “Bierstadt Lübz” ist sie nicht nur national bekannt”. Steffi machte sofort unfreiwillig Bekanntschaft mit der “ausgezeichneten Qualität des Wassers in Mecklenburg-Vorpommern” und ging braun unter die Dusche.

Eine kleine Gruppe begab sich auf eine Erlebnistour ins Lübzer Downtown. Dort fanden Sie Gleichgesinnte, mit denen Sie Ihre Erlebnisse austauschen und “den Wandel der Zeiten einer mecklenburgischen Kleinstadt” erleben konnten.

P.S. Lukas macht das beste Labskaus, welches sich auch vor Renate behaupten kann 😉

Aenne Thormählen & Lea Kanitz

01.08.2008 Lübz – Parchim

Für diesen Tag wurde leider auch kein Bericht erstellt.

02.08.08 Parchim – Schwerin

Nach einer Nacht mit etwas Regen standen wir in den leicht feuchten Zelten kurz nach 7:00 Uhr auf, um die lange Etappe von 48 Km bis nach Schwerin zu bewältigen. Einige aus der Gruppe klagten zwar über kleinere Erkältungsbeschwerden, doch im Großen und Ganzen hatte die ganze Mannschaft gute Laune beim morgendlichen Frühstücks-Buffet in der Sonne. Das Brote schmieren, Sachen Packen und der Abbau der Zelte verlief recht zügig, so dass wir schnell in die schon im Wasser liegenden Boote stiegen, um die lange, grade Kanalstrecke und die Route über den Schwerinersee anzutreten. In den drei Schleusen, die wir an diesem Tag passierten, herrschte schon fast so was wie Party Stimmung, wenn alle Boote zusammen waren. Die meisten von uns freuten sich wohl darauf, dass wir abends Essen gehen wollten und das uns eine feste Unterkunft im Sportboothafen erwartete und wir nicht wieder in Zelten schlafen mussten. Nach ausdauerndem Rudern mit nur kurzen Pausen, aber einer schönen Aussicht vom Schwerinersee auf die Stadt und das Schweriner Schloss, hatten wir es jedoch schon gegen 17:00 Uhr zur alten Militärsschule im Sportboothafen geschafft. Es war ein typisch alter Ostbau mit (sehr gut) erhaltenen Sanitäranlagen;) Das Gebäude war sehr groß und wir hatten so etwas wie einen alten Tanzsaal mit dazugehöriger Bar für uns als Schlafraum umfunktioniert.

Der Landdienst bestehend aus Lukas und Lea hatte bereits eine Überraschung für uns vorbereitet, das Essen war bereits bestellt und wurde uns direkt auf die Terrasse geliefert, auf der wir eine lange Tafel aufgebaut hatten an der wir alle zusammen saßen und den langen Tag bei Gyros und Pizza ausklingen ließen.

Henning Dobbratz

03.08.2008 Schwerin – Hamburg (Rückfahrt)

Wanderfahrt 2008. Es ist Sommer. Der Himmel ist blau, die Sonne lacht. Ich bin traurig. Denn ich muss abfahren. Die Leute mit denen ich auf Wanderfahrt war, sehe ich (mal abgesehen von meinen Anverwandten) selten bis nie und trotzdem würde ich nun am liebsten das Last-Minute-Angebot der Fahrtenleitung, noch eine Woche draufzulegen, sofort annehmen. Denn: Das ERC-Virus hat zugeschlagen. Ich glaube es sitzt irgendwo zwischen Ilmenau und Oste. Nicht totzukriegen. Es passiert immer wieder. Erst: Sachen packen, sich ein bisschen fragen, warum man das macht, schließlich ist man nur sehr selten im Ruderclub und dann nicht wieder wegwollen. Gar nicht.

Schweren Herzens fahren Sonja, Henning, Levke, Björn und ich trotzdem mit dem Taxi zum Bahnhof, schwelgen schon im Zug beim Fotosgucken in Erinnerungen und schlafen. (es soll am Abend zu partyähnlichen Ausschreitungen gekommen sein; es wurde sogar eine Rum-Panik bei führenden Mitgliedern des aufrührerischen Mobs beobachtet).

Angekommen müssen die Daheimgebliebenen sich wieder endlose Geschichten von Sommer, Sonne, Fröhlichkeit anhören und können nur wegen des amtlichen Sonnenbrandes ein wenig hämisch grinsen.

Vielen Dank an die Fahrtenleitung und all die tollen Mitfahrer!

Stefanie Schoof

03.08.2008 Elmshorn – Schwerin (Hinfahrt)

Endlich war Sonntag der 3. August, endlich war es so weit, endlich ging es los. Doch bevor wir uns in das sorgenfreie Leben der Jugendwanderfahrt stürzen konnten, mussten wir die Dienstleistungen der Bahn über uns ergehen lassen. Unsere Gruppe hatte eine Stärke von 8 Personen, eine Gruppengröße die nicht besonders groß erscheint, die aber bei dem Platzangebot, welches wir in dem Zug vorfanden, auch nicht größer hätte sein dürfen. So fanden wir in der Regionalbahn bis zum Hamburger Hauptbahnhof gerade noch ein paar Stehplätze, in der nächsten Bahn gen Osten hatten wir etwas mehr Glück und konnten uns auf den seitlich im Gang montierten Klappsitzen neben dem Bahn-WC niederlassen. Die Stimmung hätte aber trotzdem nicht besser sein können und die Fahrt ging letztendlich auch schneller vorüber als wir es für möglich gehalten hätten. In Schwerin angekommen wurden wir von Lukas und Lea am Bahnhof empfangen und fuhren mit einem Taxi zu unserer ersten Unterkunft. Der Taxifahrer konnte uns berichten das Schwerin mit zurzeit etwa 96.000 Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt der Bundesrepublik ist und seit der Wiedervereinigung mit stark sinkenden Einwohnerzahlen zu kämpfen hat. So hatte Schwerin am Ende der 80er Jahre noch über 130.000 Einwohner, heute stehen ganze Plattenbausiedlungen leer. Außerdem bot die Fahrzeit unserem Fahrer noch die Gelegenheit Yannick(als Beifahrer) einige Anekdoten aus seiner Zeit bei den Streitkräften zu erzählen, wo er als Fahrlehrer für Kettenfahrzeuge eingesetzt war. Diese Qualifikation nahm er auch zum Anlas den Fahrstil von Lea, die vor uns in unserem Leihbus fuhr, zu analysieren und bei unserer Ankunft liebevoll seinen Arm um ihre Schultern zu legen und ihr ein Paar Tipps zu geben, ganz zur Freude von ihr. Apropos Ankunft. Wir waren in den “neuen” Bundesländern angekommen. Der zum Hafengebäude ernannte Komplex in dem wir für diese Nacht Herberge gefunden hatten, überzeugte uns sofort mit seinem “ostalgischen” Charme. In der zu DDR-Zeiten von der “Freien Deutschen Jugend” als Einrichtung für zum Beispiel Jugendfreizeiten genutzten Anlage, fanden wir in dem Saal des teilweise bewohnbaren Gebäudes Unterschlupf. Die am Vortag im Ruderboot angereisten und zurückgebliebenen Wanderfahrer aus der ersten Woche empfingen uns und machten uns erst einmal mit den Besonderheiten unserer neuen Umgebung bekannt, unter anderem mit dem Sanitärbereich der zum wohlfühlen einlud (: Ebenfalls heute in Schwerin angekommen waren Lennert, Lukas T., und Jorrit die mit dem Auto angereist waren. Zusammen mit uns Bahnfahrern: Phillip, Yannick, Anne, Sarah, Imke, Niklas und mir, sowie den bereits anwesenden Hardcorewanderfahrtlern Nils, Jonathan, Lea, Lukas F., Kim O. K., Timm und Eike war die Crew für die Jugendwanderfahrt fast komplett. Es fehlte nur noch Kim V. K. die noch auf dem Rückweg aus Kenia war und in den nächsten Tagen zu uns stoßen sollte. Der Nachmittag ging beim Baden, Fußballspielen, Pokern und Grillen unbemerkt in den Abend und schließlich in die Nacht über. Der schwarz, rot, gold dekorierte Saal wurde zu unserem Lumalager, auf denen wir nacheinander glücklich in den Schlaf vielen. Die Wanderfahrt hatte begonnen!

Nikolai Jakobi

04.08.2008 Schwerin – Neustadt-Glewe

Am Morgen des ersten Rudertages wurden wir von Eike mehr oder weniger “sanft” geweckt. Schnell war das Frühstück gemacht und durch den Elan der frisch angereisten Jugendwanderfahrtler waren wir schnell abfahrtbereit. Da es in der Nacht geregnet hatte, mussten die Boote noch leergepützt werden. Dann starteten wir die längste Etappe der Woche mit der Überquerung des Schweriner Sees. Vor der schönen Kulisse des Schweriner Schlosses wurden wir von den Wellen ordentlich durchgeschaukelt. Bald darauf trafen wir allerdings auf das komplette Gegenteil – einen langweiligen, geraden Kanal. Doch dadurch ließen wir uns die Laune nicht vermiesen. Mit kleinen Spielen wurde die Stimmung angehoben. Trotzdem kamen uns die 40km nicht kürzer vor. Kleine Abwechslungen boten die 3 Schleusen und zahlreiche Pausen. Dies führte auch dazu, dass wir leicht verspätet an unserem Ziel, einem kleinen Hafen in Neustadt-Glewe, ankamen. Netterweise hatte der Landdienst unsere Zelte bereits aufgebaut und uns sogar noch einen kleinen Berliner mitgebracht. Nach dem Einziehen in den Zelten bekamen auch schon die ersten Hunger und begannen in ihren Kochgemeinschaften damit, das Essen zuzubereiten. Schon früh am Abend zogen sich die meisten von der langen Etappe erschöpft in ihre Schlafsäcke zurück.

Niklas Jahn & Lennert Thormählen

05.08.2008 Neustadt-Glewe – Fresenbrügge

Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns auf schnell auf den Weg nach Fresenbrügge.
Bei gutem Wetter genossen wir unsere Fahrt! Nachdem einige Eis gegessen hatten und wir angekommen waren, bauten wir zügig unsere Zelte auf und erkundeten die Umgebung nach einem Fußballplatz. Auf einer Wiese spielten wir dann Fußball! Danach versammelten wir uns wieder bei den Zelten und machten uns etwas zu Essen. Einige aßen noch etwas bei einem Restaurant in der Nähe. Abends pokerten wir noch eine Runde und genossen den schönen Abend mit Sternschnuppen auf dem Steg. So ging ein ruhiger Tag zu Ende.

Jorrit Ahrens & Lukas Themm

06.08.2008 Fresenbrügge – Dömitz

Heute war das Wetter nicht schlecht. Um genau zu sagen war es sogar so gut, dass man eine Wasserschlacht anzetteln konnte. Aber das ist jetzt mitten in den Tag reingeplatzt.

Der Tag hat damit begonnen, dass Kim (Kanitz) noch zu uns zugestoßen ist. Jetzt hatten wir ein Kielschwein mehr, aber das war ja kein Problem. Gegen 10 oder 11 sind wir losgefahren Richtung Dömitz, die letzte Übernachtung vor der Elbmündung. Das Wetter war wie gesagt echt gut und alle Boote hatten super viel Spaß. Wir sind noch auf dem Kanal gefahren und es war schön ruhig und nicht zu windig. Die eine oder andere Pause wurde vor allem von Philipp dazu genutzt, mit einem Seil, das zufällig am Baum hing, in den schönen Kanal zu springen. Ja, das war Spaß für alle. Kurz vor unserem Ziel gab es noch eine Wasserschlacht in einem Boot. Lukas, der Steuermann, konnte sich mit letzter Mühe unter seinem Poncho verstecken, hat aber nichts genützt. Er wurde trotzdem nass, sowie auch die ganze Besatzung :-).

Als wir dann endlich in Dömitz angekommen sind, gab es da noch ein kleines Problemchen mit dem Anlegen. Wir mussten die Sachen aus den Booten schmeißen, da wir die Boote nicht aus dem Wasser holen konnten. Bei dieser Aktion ist leider das Handtuch von Philipp nicht auf dem Steg gelandet, sondern im Wasser. Das hat dann einige dazu gelockt, hinterher zu springen, um es zu suchen. Aber auch 10 Personen konnten es nicht finden. Es blieb verschollen.

Der Landdienst an diesem Tag war wirklich klasse. Toni und Nils hatten nämlich schon alle Zelte aufgebaut und “eingerichtet”. Es war super. Danke! Mit ein bisschen Spaß haben wir den Tag dann noch zu Ende gebracht.

Anne Baumann

07.08.2008 Ruhetag in Domitz

“Endlich mal ein Ruhetag”, dass sagten wir uns alle als wir nach einer ruhigen Nacht spät auf dem Campingplatz in Dömitz aufstanden.
Wir frühstückten in Ruhe und ließen den Tag ganz locker angehen. Einige gingen zum Supermarkt direkt nebenan, andere saßen gechillt unter unserem Sonnensegel und pokerten. Doch plötzlich störte eine Schlange die hochkonzentrierten Pokerspieler, die darauf zu Tode erschraken.
Doch weil die Sonne so schön schien, beschlossen wir, baden zu gehen und machten uns auf den Weg zum Kanal. Dort schwammen wir von Ufer zu Ufer und lernten eine nette Familie und einen Hund kennen. Der nette Mann gab uns eine Leiter, damit wir besser aus dem Wasser kamen. Netterweise durften wir den Steg der netten Urlauber benutzen und machten ein Arschbombenwettbewerb und Yannick gewann ihn.

Der Tag ging dem Ende zu und Einige holten für die ganze Besatzung Döner, Pommes und Pizza vom Dönermann nebenan. Auf einmal zog ein Sturm auf und die Blätter fegten uns um die Ohren, doch nachdem sich das Wetter beruhigte, machten wir uns noch einen schönen Abend am Kanal.

Philipp Baumann

08.08.2008 Dömitz – Camp Elbufer

Der Freitagmorgen der Jugendwanderfahrt begann mit einigen Kuriositäten, die bis heute nie aufgeklärt werden konnten… Philipp entdeckte seinen mehr oder weniger heilen Campingstuhl in seinem Vorzelt und wunderte sich, was wohl geschehen war. Kim, der Zerstörer, meinte daraufhin trocken: “Das geht noch, den kann man noch tapen!” Auch Tonis Morgen lief anders als gedacht, denn die Sterne drehten sich leider immer noch nicht um die Erde und sein Weltbild hing daher immer noch schief. Als wir die Zelte eingepackt hatten und das allmorgendliche Chaos im Ruderlager beseitigt war, machte sich die Truppe auf zum Einkaufen, denn der Landdienst (Lennart, Lukas) konnte sich darum leider nicht kümmern. Allerdings hatten wir nicht mit einem plötzlich einbrechendem Regenschauer gerechnet, da es doch so wunderbar sommerlich warm war. Nachdem auch dieser überstanden war, packten wir unser Tagesgepäck und unsere Einkäufe in die Boote und machten uns auf den Weg zur Schleuse. In der Schleuse angekommen erwischte uns leider der nächste Regenschauer. Im Boot Sarah, Yannick, Timm, Anne machte sich leichte Panik breit, weil der Obmann Timm in seiner kurzen Hose und T-Shirt kurz davor war zu erfrieren. Toni im andern Boot hatte das gleiche Problem, denn er hatte nicht mal ein T-Shirt. Als wir dann klatschnass aus der Schleuse kamen legten sich Timm und Anne trocken und waren bereit ihren Teil der Tagestour zu absolvieren. Yannick und Sarah waren währenddessen für die Unterhaltung zuständig. Es wurde fleißig aus der F.A.Z. vorgelesen um die Allgemeinbildung im Boot etwas zu erhöhen und auch sonst war der Spaßfaktor ziemlich hoch. Die anderen Boote bestehend aus: Kim, Kimi, Lea, Nils, Philipp, Jorrit und Niko, Toni, Niklas, Imke, Themmy, Eike befanden das Wetter als badewürdig und genossen die Elbfluten. Die Spaßbremse der Ilmenau allerdings war noch zu durchgefroren und blieb so im Boot. Es dauerte nicht lange, da kamen alle angeschwommen… Sie wollten Leckerlies, Haribo! Da wir das einzige Haribo-Boot waren, musste man sich bei uns für die lange Reise stärken. Drei Kilometer vor dem Ziel hatten wir fast den nächsten Erfrierungstoten: Anne war auch kalt, denn Timm benutzte ihren Ruderclubpulli als Kopfkissen auf dem Bugkasten. Unser Held Yannick erklärte sich sofort bereit den Schlagplatz zu räumen und ihr somit das Leben zu retten. Somit war das Power-Mädels Boot geschaffen. Anne und Sarah ruderten die letzten Kilometer im Eiltempo, damit auch niemand erfriert. Endlich im Camp Elbufer angekommen, begrüßten uns die beiden Landdienstler Lennart und Lukas. Zu ihnen hatte sich zwischendurch auch Henning gesellt, der unbedingt noch mal mitfahren wollte und uns den Rest des Wochenendes begleitete!! Schnell wurden die Zelte aufgebaut, wegen einem herannahenden Unwetter, das die Fahrtenleitung lauthals ankündigte. Yannick allerdings war der Überzeugung: “Es regnet nicht!” und lag damit als Einziger richtig. Gekocht wurde dann nachdem der Regen nicht eingetroffen war, mehr oder weniger im Dunkel und Yannick stand der Mädelskochgruppe mit Rat und vor allen Dingen einer warmen Mütze zur Seite. Als Lohn durfte er die Reste des Milchreises verspeisen. Der Abend klang wie immer nett aus, dieses Mal machte es sich die Truppe auf einer kleinen Sandbank gemütlich. Philipp und Lennart trugen dabei alle Leute, die auf die Sandbank wollten, mühelos durch das Wasser, denn sie hatten als einzige keine Schuhe an. Nach diesem ereignisreichen Tag landeten wir alle glücklich und zufrieden in unseren Zelten.

Yannick Sahling &; Sarah Köpke

09.08.2008 Camp Elbufer – Lauenburg

Auf nach Lauenburg!

Ja, von einem einigen Mitgliedern der Tour altbekannten Campingplatz machten wir uns auf, das letzte Stück Elbe der Tour zu schmettern. Ich erinnere mich an kurze Regenschauer, die uns in permanenter Angst vor dem allseits befürchteten, wirklichen Weltuntergangsszenario des Dauerregens hielten. Der gefühlte Weltuntergang war am Ende etwas anderes, doch der Reihe nach:
Zu Gunsten eines über alle Maßen overpowerten Herrenzweiers war eine reine Mädchenbesatzung (Mit Philipp) in einen Vierer gesteckt worden, was diese in Anbetracht der anstehenden 35 km in großes Staunen versetzte. Gelegentliche Badepausen und der ein oder andere Plausch mit Vierer Nummer 2 hielt die holde Weiblichkeit jedoch aufrecht im Boot. Dies klappte bis zu einer Elb-Geraden kurz vor Lauenburg recht gut, doch ein exorbitant starker Wind verpasste uns einen starken Dämpfer. Nun, die Wellen taten ihr bestes, einen rettenden Platz im Boot zu ergattern…

Plötzlich schoss der besagte Monster-Zweier zwischen zwei Stacks hervor. Wir hatten ihn schon längst in Lauenburg vermutet, doch zwecks einer Pause hatte man ein kurzes Quartier vorgezogen. Nun stelle man sich vier übermütige männliche Kinder in der Blüte ihrer Jugend vor, und was sie mit einem Haufen Holz anfangen mögen. Der bemitleidenswerte Zweier wurde derart beschleunigt gegen die Wellen geworfen, dass wir uns an “Das Boot” erinnert fühlten (Die Stelle, wo Herr Kaleun das Boot tieeeeftief in den roten Bereich tauchen lässt und knallhart meint “Das muss das Boot aushalten”, obwohl sich längst diverse Bolzen verabschieden und Jan Fedder am liebsten von Bord gegangen wäre – ja, doch). Aber siehe da – das Periskop Nils kündigte stets das Wiederauftauchen des Kahns an.

Am Lauenburger RC angekommen, war natürlich Abriggern angesagt, was ebenso wie das Ausladen erledigt wurde. Anschließend ganz der Standard: Essen, essen, duschen, essen, Schlafquartier ausbreiten etc. Zu bemerken ist noch, dass wir mit einer illustren Gesellschaft älterer Ruderer das Quartier teilten. Äußerst nett unterhielten sich die zwei Grüppchen, teilweise gestört durch den Lauenburger Wirt, der den Gruppen jeweils mitteile, dass die andere bereits schliefe.

Nun begann das ins Bettchen gehen für einige, andere machten noch Bekanntschaft mit Lokalmatadoren, hier sei nur das Stichwort “Sven” erwähnt.
So schlummerte die Elmshorner Crew entspannt dem Abreisetag entgegen.

Timm Schoof

10.08.2008 Lauenburg – Elmshorn

Es fing eigentlich ganz normal an: aufstehen, frühstücken, packen, aufräumen, rudern – aber halt stopp! Doch nicht rudern. Denn heute ist doch Abreisetag, also das Gepäck in die Transe verstauen, Boote riggern und Fotos knipsen, aber an Stelle der mürrischen Mitglieder der Rudergemeinschaft Lauenburg, kamen dieses Mal fröhliche, freundliche Ruderer, die uns sogar das Gruppenfoto knipsten. Dann wollten wir los zum Bahnhof. Da Henning ein Auto hatte, konnten wir mit ihm dahin fahren. Henning hatte aber nur 5 Plätze, so musste er öfters fahren, aber das war nicht mal eben so leicht gesagt. Unser Taxifahrer Henning musste mehrmals die ganzen Einbahnstraßen umfahren… Obwohl die zwei netten Knipser gesagt hatten, dass es nur 1 Kilometer(zu Fuß!) von der Rudergemeinschaft Lauenburg zum Bahnhof sei, dauerte es mit dem Auto doch ein wenig länger und einige mussten zu Fuß zum Bahnhof (die letzten Meter sogar im Regen).

Als wir dann alle beim Bahnhof angekommen waren gab es nur zwei Gleise, es gab aber keinen Untergang, der einen zum anderen Gleis führte. Deshalb gingen wir einfach über die Gleise (das ist sogar offiziell, nicht dass sich einer fragt, was wir da gemacht haben).

Wir fuhren mit einem Zwei-Wagon-Zug, einmal 1. Klasse und einmal 2.. Lea sagte, wir müssten uns beeilen weil wir von Gleis 41 auf Gleis 4 müssen. Irgendetwas stimmte da aber wohl nicht… Als wir dann angekommen waren haben wir gesehen, dass es doch nur 4 oder 5 Gleise waren und sind fixwienix zum Bahnsteig gegangen. Wir quetschten uns trotz des proppevollen Doppeldeckerzugs noch mit ins Abteil und fuhren los. Nach einer Stunde Aufenthalt im Hamburger Bahnhof und bei Subway® und Mc Donalds® ging es dann schleunigst in den Zug nach Elmshorn. Ach übrigens: Lukas und Nils haben den Transporter nach Plön gefahren und die Boote abgegeben (andere wollten ja auch noch mit den Booten rudern) und sind nach Elmshorn gefahren, danke nochmals. Henning ist mit seinem eigenen Auto mit Kim Kruse und Toni gefahren. Wir sind erst einmal alle nach Hause gefahren, um dann später unser Gepäck im Ruderclub abzuholen.

Imke Schmidt

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